![]() |
![]()
|
Sender Dresden - WilsdruffRundfunksender
Am 2.9.1953 ging die Sendeanlage als Mittelwellensender in Betrieb. Errichtet wurde sie im Auftrag der Deutschen Post und der Betrieb erfolgte durch das Funkamt Dresden. Im Mai 1954 erfolgte die feierliche Einweihung. Das Funkamt Dresden verlegte seinen bisherigen Sitz vom Sender Dresden-Trachau hierher in die neuen Verwaltungsgebäude. Es war zuständig für alle Rundfunk- und Fernsehsender in den DDR-Bezirken Dresden, Karl-Marx-Stadt und Cottbus. Es wurde bald danach zum größten Funkamt der DDR.
Die Antenne besteht aus einem, 153 m hohem, gegen Erde isolierten, Rohrmast. Dieser steht in einem Keramikfuß auf einem Beton-Rundbau, in dem auch das Anpassungsnetzwerk untergebracht ist.
Weiterhin wurden noch eine Dreieckflächenantenne K 1 und eine Vertikalantenne K 2 errichtet. Die Dreieckflächenantenne besteht aus 3 Stück 50 m hohen Masten als Antennenträger und ist für eine maximale Sendeleistung von 250 kW ausgelegt.
Die Vertikalantenne (51 m) wurde von der Firma TESLA hergestellt. Sie ist zuletzt auf eine Frequenz von 1431 kHz abgestimmt und hat eine Dachkapazität. Ihre maximale Sendeleistung beträgt 20 kW.
Der 250 kW Sender wurde in einem separaten Gebäude untergebracht. Er ist in offener Bauweise errichtet. Die Senderöhren, Kondensatoren und, aus Rohr gefertigten, Luftspulen befinden sich in der Halle. Im Keller darunter ist die Stromversorgung und Kühlung untergebracht. Das destillierte Wasser zur Kühlung der Röhren wurde hier ebenfalls selbst gewonnen. Es handelt sich um einen Sender vom Typ SM 4 aus dem VEB Funkwerk Köpenick. Er arbeitete mit vier, im Gegentakt arbeitende, strahlungsgekühlten Senderöhren vom Typ SRW 357 und war zwischen 600 und 1680 kHz durchstimmbar.
Zur Verbindung mit dem Sendemast diente eine koaxiale, luftisolierten Freileitung (Reusenleitung).
Die, in einem weiteren Raum zur Notstromversorgung installierten, U-Boot-Dieselmotoren aus dem Zweiten Weltkrieg dienten dem sicheren Betrieb. Sie versorgten in Notsituationen jedoch auch teilweise die Stadt Wilsdruff mit Strom. Die Leistung betrug je 700 PS bei 428 U/min. Angetrieben wurden zwei 380 V-Generatoren, die max. 600 kVA leisteten.
Am 29.9.1959 geht ein 20 kW-Sender vom Typ SM 4 E, vorerst als Reservesender, in Betrieb. Es wird dann der Berliner Rundfunk darüber ausgestrahlt. Der Sender soll heute noch voll betriebsbereit sein.
Die Röhren dieses Senders sind luftgekühlt.
Seit 1995 steht die gesamte Anlage der Sendestelle unter Denkmalschutz, so ist wenigstens ein gewisser Schutz vor Demontage gewährleistet.
Quellen: [4], [10], [14], [143], [144] 3/2014
|